Die Erläuterungen sollen Ihnen helfen, ihre Krankheit zu erkennen und zu verstehen. Zudem werden Ihnen die Möglichkeiten der Behandlung aufgezeigt.
Bei Arterienverkalkungen im Bereich der Becken- und Beingefässe kommt es zur Einengung und zum Verschluss der Blutbahnen, so dass die Muskulatur in den Beinen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Dies führt zu Schmerzen in der Muskulatur. Diese Schmerzen sind zu Beginn oft nur beim Gehen vorhanden, wenn mehr Sauerstoff als in Ruhe gebraucht wird. Nach dem Stillstehen verschwinden die Beschwerden, so dass in einem übertragenen Sinne von der Schaufensterkrankheit gesprochen wird, da ein Stehenbleiben (vor dem Schaufenster) Linderung bringt.
Die Abklärung erfolgt durch eine Ausmessung der Durchblutung und durch die bildliche Darstellung der Blutbahnen mit dem Ultraschall. Die Behandlung besteht aus einem Kathetereingriff oder gezieltem Gehtraining.
Bei Krampfadern handelt es sich um eine Erkrankung der Gefässe, welche das Blut zum Herzen zurück transportieren, diese werden Venen genannt. Bei Schwäche der Venenwand (anlagebedingt oder erworben im Rahmen von Thrombosen) kommt es zu einer Aufweitung der Vene, und die Venenklappen werden undicht, so dass das Blut nicht mehr effizient zum Herzen zurücktransportiert werden kann. Es kommt zu einem Rückstau von Flüssigkeit in den Beinen, was zur Schwellung führt. Die aufgeweiteten Venen treten zum Vorschein und sind als geschlängelte Strukturen tastbar. Bei Fortschreiten der venösen Insuffizienz werden Hautveränderungen (Pigmentierungen, Kalkablagerungen) sichtbar und es kann bis zum „offenen Bein“ kommen.
Zur Behandlung der Krampfadern ist eine Untersuchung mit dem Ultraschall Voraussetzung.
Die Behandlung kann mit folgenden Verfahren durchgeführt werden:
- Durch eine Operation; über einen Leistenschnitt und/oder einen Schnitt auf Kniehöhe wird die krankhaft veränderte Vene herausgezogen. Der Patient ist mindestens für eine Nacht hospitalisiert.
- Durch eine Verödungsbehandlung; die Vene wird mit einer Injektionsnadel punktiert und durch ein Medikament verödet. Diese Behandlung erfolgt ambulant.
- Durch eine Laser- oder Radiofrequenztherapie; in die krankhaft veränderte Vene wird eine Laser- oder Radiofrequenzfaser eingeführt, und die Vene wird durch Anwendung von Hitze oder Laser von innen verödet. Diese Behandlung erfolgt ebenfalls auf ambulanter Basis.
Eine Thrombose ist als eine Verstopfung der Venen meistens im Bereich der Beine zu verstehen. Dies kann nach einer Operation, nach längerer Flug- oder Autoreise, im Rahmen eines Krebsleidens oder bei erhöhter Gerinnungsneigung auftreten. Oft wird auch kein Grund gefunden. Symptome sind Schmerzen, Schwellung oder ein Spannungsgefühl im Bein. Eine gefürchtete Komplikation ist die Lungenembolie. Bei der Lungenembolie kommt es zur Verschleppung des Gerinnsels vom Bein in die Lungengefässe mit der Folge von Atembeschwerden und gegebenenfalls Kreislaufproblemen.
Die Beinvenenthrombose kann mit einer Ultraschalluntersuchung dargestellt oder ausgeschlossen werden. Die Behandlung erfolgt mit einer Blutverdünnung und Kompressionsstrümpfen.
Beim Schlaganfall oder der Streifung kommt es zu einer Verstopfung der Gefässe im Gehirn, mit der Folge eines Absterbens oder einer kurzfristigen Durchblutungsstörung vom betroffenen Hirngewebe. Dies kann sich als Sprachstörung, Lähmung oder Sehstörung präsentieren. Bei solchen Symptomen ist eine rasche Abklärung und Behandlung angezeigt.
Diese Verstopfung kann auf Engstellen oder Verkalkungen im Bereich der Halsgefässe begründet sein. Mittels Ultraschall können diese Verengungen und Verkalkungen präzise dargestellt werden. Eine Behandlung erfolgt am Zentrumspital mittels Stent oder offener Operation.
Gefässerweiterungen betreffen in erster Linie die Hauptschlagader im Bauch, können aber auch die Adern in den Beinen betreffen. Die grösste Gefahr geht von den Gefässerweiterungen im Bauch aus. Ab einer gewissen Grösse können diese platzen, wenn sie nicht behandelt werden. Am häufigsten sind Erweiterungen der Gefässe bei Rauchern oder Patienten mit Familienmitgliedern mit Gefässerweiterungen anzutreffen. Bei über 65 Jahre alten Rauchern oder Ex-Rauchern sollte eine Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch aktiv gesucht werden.
Die Behandlung kann mit Operation oder mit einem grossen Stent in der Hauptschlagader erfolgen.
Das Lymphödem ist schwierig zu diagnostizieren. Es handelt sich um einen Rückstau von Flüssigkeit im „dritten Raum“, also nicht um Flüssigkeit, welche in den Adern zirkuliert. Durch diesen Rückstau kommt es unbehandelt zu grotesken Schwellungen und auch zu Hautveränderungen. Infektionen können lebensbedrohlich sein und das Lymphödem mit der Zeit noch verstärken. Die Behandlung erfolgt durch eine Entstauungstherapie (Lymphdrainage) beim Physiotherapeuten mit anschliessender Kompression mit Kompressionsstrumpf.
Ein Lymphödem ist mit den aktuellen Behandlungsmethoden nicht heilbar und kann durch die richtige Therapie lediglich unter Kontrolle gehalten werden.
Bei Auftreten von einer Schwellung, Rötung oder von Wunden im Bereich der Füsse bei zuckerkranken Patienten ist akuter Behandlungbedarf angezeigt. Eine gute Durchblutung der Füsse ist Voraussetzung, dass Infektionen und Wunden abheilen können. Zur Beurteilung durch den Fussorthopäden gehört eine rasche Abklärung der Durchblutung mit apparativer Ausmessung und Ultraschall dazu. Ist die Durchblutung ungenügend muss diese mit Ballondilatation und evtl. mit einem Stent zusätzlich zur chirurgischen Behandlung und Antibiotikatherapie durchgeführt werden.
Im Bereich der Gefässe, welche den Darm versorgen, können auch Engstellen oder Verstopfungen vorliegen. Diese äussern sich als Bauchschmerzen, welche ca 15 Minuten nach der Nahrungseinnahme auftreten. Diese Schmerzen sind immer assoziert mit dem Essen und treten in der Regel nicht Nachts oder unabhängig vom Essen auf. Mit der Ultraschalluntersuchung können diese Gefässe untersucht werden.
Die Behandlung erfolgt im Fall von Engstellen mit Ballondilatation, bei Verschlüssen muss gegebenenfalls eine Operation durchgeführt werden.
Ein hoher Blutdruck, welcher bereits mit mehreren Medikamenten behandelt wird, oder eine schlechte Nierenfunktion können ihre Ursache in einer Einengung der Nierenarterien haben. Die Abklärung erfolgt mittels Ultraschalluntersuchung der Nierengefässe.
Eine Behandlung erfolgt bei höchstgradigen Einengungen mit einer Ballondilatation und Versorgung mit einem Stent.